Schlechte Druckqualität, geringe Reichweite und im schlimmsten Fall ein beschädigtes Gerät: Gefälschte Druckerpatronen zum Schnäppchenpreis kommen Kunden teuer zu stehen. Wie man Fälschungen erkennt und sich davor schützt.
Gefälscht wird, was Geld verspricht: Das gilt nicht nur für Edel-Uhren und Designer-Taschen, sondern auch für Tintenpatronen und Tonerkartuschen. Besondere Aufmerksamkeit erregte eine Razzia in Dresden Ende Juni, bei der rund 4000 Bauteile zur Herstellung gefälschter HP-Tonerkartuschen sichergestellt wurden. Das Problem gefälschter Verbrauchsmaterialien hat ein solches Ausmaß angenommen, dass sich Hersteller wie HP gezwungen sehen, eigene Programme gegen Fälschungen und Betrug aufzusetzen.
Nicht jede Patrone, die nicht vom Original-Hersteller stammt, ist eine Fälschung. Auf dem Markt werden auch legal aufbereitete und wieder befüllte Patronen angeboten. Soweit diese eindeutig als solche gekennzeichnet sind und nicht den Eindruck erwecken, Original-Patronen des Herstellers zu sein, ist das rechtlich einwandfrei. Kriminell wird es, wenn Patronen als Original-Supply angeboten werden, obwohl es sich tatsächlich nur um wiederaufbereitete Patronen handelt, die mit Fremdtinte oder-toner befüllt wurden. Die neueste Variante sind sogenannte Klone: Tonerkartuschen, die äußerlich wie HP Kartuschen aussehen, deren Innenleben aber auf Bauteilen und Tonern anderer Hersteller basiert.
HP Druckerpatronen stehen im Fokus von Fälschern. Um nicht Opfer der Betrugsmasche zu werden, empfiehlt der Hersteller Kunden vier wichtige Maßnahmen:
Nicht nur in die Entwicklung des Druckers stecken die Hersteller viel Aufwand, sondern auch in die von Tintenpatronen und Tonerkartuschen. Nur im Zusammenspiel beider Elemente erreichen die Geräte die Leistungsmerkmale, die der Kunde erwartet und für die er bezahlt hat. Das zeigt sich vor allem bei der Druckqualität, der Ergiebigkeit und der Zuverlässigkeit. Gefälschte Patronen und Kartuschen fallen häufig aus und liefern ein schlechteres Druckbild. Zudem schaffen nachgemachte Patronen nicht die Reichweiten der Original-Kartuschen und -Patronen. Unter dem Strich gibt es also weniger Ausdrucke, dafür aber in schlechterer Qualität. Kein gutes Geschäft. Wer Pech hat, beschädigt sogar seinen Drucker durch den Einsatz gefälschter Produkte. Spätestens dann entlarvt sich das vermeintliche Verbrauchsmaterial-Schnäppchen als teure Falle.
Beim Einsatz von Lasergeräten kommt der Gesundheitsaspekt hinzu: Der Einsatz von Klonen sorgt unter Umständen dafür, dass ein Drucksystem nicht mehr die Grenzwerte des Umweltsiegels „Blauer Engel“ einhält. Ein Test des Fraunhofer Instituts zeigte, dass die getesteten, geklonten Tonerkartuschen teilweise deutlich zu viele Styrole, Partikel und flüchtige organischen Verbindungen freisetzten.
Auch hier gilt, was für alle gefälschten Markenprodukte gilt: Ist der Preis auffällig niedrig, ist Vorsicht geboten! Die Verpackung muss hochwertig und der eines Markenartikels angemessen sein. Sie darf keine Spuren von Manipulation aufweisen, also z.B. bereits geöffnet und wieder verschlossen worden sein. Im Gegensatz zu Original-Patronen haften an Fälschungen häufig Tonerstaub oder Tintenreste.
Neben dem unverhältnismäßig niedrigen Preis enttarnen sich Fälschungen durch ein schlechtes Druckbild. Eine geringe Reichweite und hohe Ausfallquoten sind weitere Indizien, dass es sich nicht um Original-Patronen handelt.